Unsere Standorte
Die Schulverweigererprojekte (Standorte) des Rather Modells e.V.
In den Schulverweigererprojekten („Standorte“) des Vereins Rather Modell haben Schüler und Schülerinnen mit erheblichen Fehlzeiten unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, ihrer Schulpflicht außerschulisch nachzukommen.
An drei Standorten werden jeweils 20 bis 25 Schüler*innen der Sekundarstufe I unterrichtet, handwerklich bzw. künstlerisch gefördert sowie sozialpädagogisch betreut. Die Arbeit mit den Schüler*innen in den Standorten wird ermöglicht durch eine Kooperation engagierter Schulen, freier Jugendhilfeträger und dem Jugendamt der Stadt Düsseldorf.
Neben diesen bereits etablierten Projekten Sek I wurde 2018 ein Angebot für Grundschüler- und Schülerinnen mit Schuldistanz geschaffen. Dabei besteht dessen Besonderheit in der Aufsuchenden Arbeit: die Kinder verbleiben an ihrer Schule und werden vor Ort unterstützt und gefördert. Die Mitarbeiterinnen eines Jugendhilfeträgers arbeiten mit den Kindern, deren Eltern und mit den Pädagog*innen der jeweiligen Schule eng zusammen. Weitere Informationen zum Projekt für Grundschüler*innen finden Sie hier (Link Rather Modell Nord).
Die Schulverweigererprojekte für Schüler*innen der Sekundarstufe I:
Zielgruppe
Die Projekte wenden sich anschulverweigernde Schüler*innen aus Düsseldorf ab 11 Jahren mit massiven Fehlzeiten, die trotz schulischer Maßnahmen und Bemühungen nicht wieder in die Schule integriert werden konnten.
Ziele
Schulverweigerung ist neben der formalen Schulpflichtverletzung ein Ausdruck dafür, dass die Kinder und Jugendlichen nach Lösungen für problematische Situationen suchen. Vielfältige Gründe und Einflussfaktoren spielen bei der Entstehung und Verfestigung von Schulabstinenz eine Rolle, wie z.B. familiäre Schwierigkeiten, Leistungsdruck, soziale Ängste oder Mobbing. Es handelt sich bei den Jugendlichen also um eine heterogene Gruppe mit unterschiedlichen Ausgangslagen und Hintergründen (siehe: Arten und Ursachen von Schulverweigerung/ Link).
Allgemeine Ziele der Projekte sind:
- Die (Wieder-)Herstellung einer Tagesstruktur
- Herstellen der Bereitschaft, sich wieder mit schulischen Inhalten zu befassen
- (Wieder-)Herstellung von Lern-und Leistungsbereitschaft und des Lernvermögens
- (Wieder-) Herstellung des Bewusstseins der Selbstwirksamkeit u.a. über künstlerisch/handwerkliche Betätigungen
- Überwindung sozialer Schwierigkeiten und Ängste
- Möglichkeit, einen Schulabschluss (Hauptschulabschluss nach Klasse 9 bzw. 10a) zu absolvieren
- Erarbeitung einer schulischen bzw. beruflichen Perspektive (u.a. durch Praktika)
Besonderheiten
Die Räumlichkeiten der Standorte befinden sich außerhalb von Schulen. Die bewusst gewählte räumliche Trennung vom Standort Schule, kleine individuelle Klassenräume, jugendgerechte Ausstattung und Gestaltung, ausgestellte Werke von Schüler*innen usw. sollen helfen, mögliche Hemmschwellen zu minimieren und dazu beitragen, dass sich die Schüler*innen in den Räumen wohlfühlen.
Multiprofessionelle Teams, bestehend aus Lehrer*innen, Sozialpädagog*innen, Künstler*innen und Handwerker*innen ermöglichen Förderung und Unterstützung der Schüler*innen auf verschiedenen Ebenen.
Durch Probetage, Hausbesuche, im Einzelfall Wegbegleitung und Abholen von Zuhause soll der Kontakt zu den Schüler*innen zunächst hergestellt werden, um einen regelmäßigen Besuch des Projektes zu erleichtern. Der intensive Kontaktaufbau schafft eine Grundlage für die Entstehung einer vertrauensvollen und verlässlichen Beziehung zwischen Schüler*innen und Pädagog*innen.
Der Unterricht in Kleingruppen und Einzelarbeit ermöglichen eine intensive, individuelle schulische Förderung. Ergänzt wird das Angebot durch sozialpädagogische Arbeit mit den einzelnen Schüler*innen und Gruppenangebote zum Sozialen Lernen sowie die Projekte und Angebote im künstlerischen und handwerklichen Bereich.
Die Elternarbeit ist ein weiterer wichtiger Baustein: zu den Eltern/Erziehungsberechtigten wird regelmäßiger Kontakt gehalten, z.B. durch Gespräche mit Eltern und Schüler*innen, Telefonate, Hausbesuche und Elternabende.
Die Zusammenarbeit mit Einrichtungen des psychosozialen Hilfesystems ist in Einzelfällen erforderlich; der Kontakt zu Beratungsstellen, dem Jugendamt oder Einrichtungen des Gesundheitswesens kann über die Mitarbeitenden hergestellt und begleitet werden.
Die Standorte für SuS der Sekundarstufe 1 sind:
– Rather Modell Halle 14, Oberbilk (folgend: Standortbeschreibung)
– Rather Modell Mitte, Oberbilk (folgend: Standortbeschreibung)
– Rather Modell Süd, Reisholz (folgend: Standortbeschreibung).
Weitere Informationen für Schulen, die Schüler*innen für einen Standort melden wollen:
Voraussetzungen für eine Meldung:
– Bisherige schulische Maßnahmen (s. Schulgesetz NRW/ Link) zur Wiederherstellung des regelmäßigen Schulbesuches sowie Ordnungsmaßnahmen blieben erfolglos
– Klassen- und Schulleitung befürworten eine Meldung für das Rather Modell
– Eltern und betroffene Schüler*innen werden vorab über die das Rather Modell informiert und stimmen einer Meldung zu (s. Fachstelle/Vermittlung in die Standorte/ Link)
– Eine Meldung für Schüler*innen im 10. Schulbesuchsjahr ist bis zum Ende des ersten Halbjahres möglich (Ausnahme Standort Süd).
Zuwegung:
– Die Meldung anhand des Meldebogens für das Rather Modell ist ausschließlich über die jeweilige Düsseldorfer Herkunftsschule möglich. Der Meldebogen liegt den Schulen vor. Bei Bedarf kann der Bogen über die Fachstelle Schulverweigerung (Link) angefordert werden.
– Der Meldebogen wird von der Klassenleitung ausgefüllt und an die Fachstelle Schulverweigerung geschickt (per Fax /Email/per Post)
– Die Mitarbeitenden der Fachstelle leiten den Meldebogen entsprechend der Schulform unter Berücksichtigung des Wohnortes an den jeweiligen Standort weiter
– Liegt die Meldung dem jeweiligen Standort vor, nehmen die Mitarbeitenden des Standortes mit der Schule sowie den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten Kontakt auf und vereinbaren einen ersten Informationstermin mit der Familie(direkt im Standort oder zuhause).
Aufnahme:
- Eine Aufnahme im Standort ist im laufenden Schuljahr möglich, sofern freie Plätze vorhanden sind
- Bis zur Aufnahme sind die Kinder/Jugendlichen Schüler*innen der meldenden Schule (Herkunftsschule)
- Die Entscheidung über die letztendliche Aufnahme bzw. Nichtaufnahme treffen die Mitarbeitenden des jeweiligen Standortes nach einer Probezeit
- Mindestvoraussetzung zur Aufnahme ist das bestehende Interesse des/der Schüler*in am Besuch eines Standortes und die Bereitschaft Kontakt zum Standort zu halten
- Ausschlussgründe sind aktueller Drogenkonsum bzw. Drogenverkauf sowie gewalttätiges Verhalten
- Bei Aufnahme in das Projekt werden die Schüler*innen an einer der jeweiligen Kooperationsschule des Standortes angemeldet. Die Schulakte wird von der abgebenden Schule angefordert.
Eine Übersicht zu den Standorten ist in diesem Handout zu finden:
Rather Modell Walzwerkstraße
Projekt Rather Modell-Süd
Rather Modell Halle 14
Halle 14 in Bilk
Rather Modell Bogenstraße
Rather Modell Mitte
Rather Modell Redlichstraße
Rather Modell Nord
Das Schulverweigererprojekt Rather Modell Nord
Für Düsseldorfer Grundschulen, die mit der Problematik Schulverweigerung / Schulabsentismus/ auffällige Fehlzeiten zu tun haben, bietet das Rather Modell Nord fachliche Begleitung im Einzelfall an. Es handelt sich um ein Aufsuchendes Hilfe- und Unterstützungsangebot, so dass die Schülerinnen und Schüler während der Unterstützungsphase weiter an ihrer Stammschule und im Sozialraum verbleiben können.
Drei pädagogische Mitarbeiterinnen des Rather Modells kooperieren mit den Schulen, der Fachstelle Schulverweigerung sowie bei Bedarf auch mit außerschulischen Einrichtungen im Sozialraum. Die Kinder und ihre Familien werden vor Ort individuell unterstützt und begleitet. Es handelt sich um ein freiwilliges Angebot, das über die Schule beantragt wird und die Einwilligung der Eltern voraussetzt.
Zielgruppe
Das Rather Modell Nord ist zuständig für alle Grundschulen im Stadtgebiet Düsseldorf. In die Hilfe aufgenommen werden Kinder, die hohe Fehlzeiten aufweisen als auch Kinder, die passiv den Unterricht verweigern. Insgesamt können bis zu 25 Schülerinnen und Schüler in dem Projekt betreut werden. Grundschulkinder mit Förderbedarf können nicht aufgenommen werden.