Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,
warum Kinder oder Jugendliche nicht zur Schule gehen möchten oder gar die Schule verweigern hat unterschiedliche Ursachen und äußert sich auf sehr verschiedene Art.
Sie bemerken vielleicht, dass
– Ihr Kind weint, wenn es in die Schule gehen soll.
– Ihr Kind häufiger zu spät zur Schule kommt.
– Ihr Kind über Bauchschmerzen und Kopfschmerzen klagt, wenn es zur Schule gehen soll.
– Ihr Kind/ Jugendlicher häufiger wegen Unwohlsein o.ä. von der Schule abgeholt/ nach Hause entlassen werden möchte?
– Sie jeden Morgen darum kämpfen müssen, dass Ihr Kind zur Schule geht.
– Ihr Kind zu nichts mehr Lust hat und das Haus nicht mehr verlässt.
– Ihr Kind Ihnen von Begebenheiten in der Schule erzählt, die dazu führen, dass es nicht mehr dort hin gehen möchte.
– Ihr Kind/Jugendlicher weniger als früher aus der Schule berichtet und Ihre Fragen zum Thema ignoriert oder aggressiv wird, wenn Sie fragen?
Wirkt Ihr Kind in Bezug auf Schule frustriert, wütend, enttäuscht, beschämt, verunsichert, ängstlich?
Sind die Noten in letzter Zeit auffällig schlechter geworden?
Bemerken Sie eine Änderung, die Sie als besorgniserregend einstufen würden (Antriebslosigkeit, Verletzungen am Körper, die Sie sich nicht erklären können, Schlafstörungen, übermäßiger Medienkonsum …)?
Oder haben Sie von der Schule erfahren, dass Ihr Kind gefehlt hat?
Natürlich ist es nicht ganz einfach, Änderungen des Verhaltens, in unbedingten Zusammenhang zu bringen, denn Kinder verändern sich nun mal und dann ist da noch die Pubertät, in der sowieso alles anders ist. Und vielleicht denken Sie sich auch, es wird nur eine Phase sein und wollen diese Phase nicht noch verstärken, indem Sie ihr besondere Bedeutung beimessen. Und trotzdem bleibt eine gewisse Verunsicherung.
Oder Sie haben am Ende gar ein schlechtes Gewissen, weil der „Familiensegen schief hängt“ und es ewig Streit gibt? Vielleicht sind Sie mit all Ihren Versuchen auch bereits erschöpft und wissen nicht weiter?
… und das sind nur einige Anzeichen. Diese Liste lässt sich um einiges erweitern.
Bitte nehmen Sie in diesen Fällen so schnell wie möglich Kontakt zur Klassenleitung, Schulleitung, Schulsozialarbeit, Vertrauens- oder Beratungslehrer*in Ihres Kindes auf oder wenden sich an eine der hier genannten Stellen, um sich unterstützen zu lassen. Schulvermeidung „verwächst“ sich i.d.R. nicht einfach, sondern braucht ein miteinander abgestimmtes Handeln von Bezugspersonen und professionellen Helfern.